Nach der schmerzlichen Trennung vom Muckelchen mußte einfach wieder Leben in die Bude.

Also auf ins Tierheim. Wir gingen mit dem festen Vorsatz, einem oder besser noch zwei alten Herrschaften, die eh wenig Vermittlungschancen haben, ein neues Heim zu geben. Dort angekommen gingen wir von Tür zu Tür, aber das erste, was mich direkt ansprang, war ein kleiner roter Kater, gerade mal ein paar Wochen alt. Nicht, daß er unbedingt zu uns gewollt hätte, er wollte wohl einfach nur raus.

Als wir schon fast gehen wollten, kam eine nette Mitarbeiterin, die uns auf einen alten Knaben aufmerksam machte, der uns vorher als eher unauffällig und „langweilig“ auffiel, also eher garnicht.

Wir gingen dann in den Raum, Richard nahm Platz und was macht dieses Katerchen?? Setzt sich einfach bei ihm auf den Schoß, als wenn es das selbstverständlichste der Welt wäre und noch nie anders war. Er blieb dann sitzen, ließ sich streicheln und schnurrte munter vor sich hin.
Da wir ja gerne zwei Katzen nehmen wollten, haben wir noch nach einem Lebenspartner Ausschau gehalten.

Da war Xena, die mit Janosch im Zimmer lag und die sich scheints auch verstanden, weil beide ältere Modelle.

Da war Figaro, ein jüngerer Kater, aber sehr scheu und zurückhaltend.

Da war Robby, ein nicht ganz so schlankes schwarzes Modell, der sehr um unsere Beine schlich und sehr gemütlich schien.

Da war Festus, ein kleiner verfressener Kater, der auch direkt sehr zutraulich, aber auch schon penetrant wurde.

Die Zeit verging und wir mußten doch auch mal den Tierheim-Mitarbeitern einen Feierabend gönnen.

Zuhause angekommen, stand für uns schon fest, daß es Janosch sein sollte.
Nur, wen nehmen wir denn dazu?

Die Rangliste stand nach kurzer Zeit fest:

Figaro

Robby + Festus auf gleicher Höhe und ganz hinten an

Xena

Eigentlich wollte ich schon eine Kätzin haben, aber gerade Xena hat mir so garnichts gesagt. Sie lag nur einfach so in ihrem Bau und war nicht dazu zu bewegen, sich mal zu zeigen.

Also sind wir mit unserem Plan wieder zurück ins Tierheim. Janosch stand jetzt fest, auch wenn er krank ist und täglich Medikamente braucht und auch wenn wir nicht wissen, wie lange er noch hat.
Wir haben dann nachgefragt, wer wohl am ehesten mit Janosch zusammen könnte, bzw. ob grundsätzlich was dagegen sprechen würde, daß wir Figaro als Zweitkatze nehmen.
Davon wurde uns dann aber abgeraten, stattdessen könnten wir ja nochmal nach Xena gucken.
Haben wir dann auch getan. Richard ging zum Baum an ihre Höhle und was macht die Nuß? Sie kommt raus und zeigt sich. Nicht zu glauben!!! Vor mir hat sie sich eher verkrochen.
Wir blieben dann noch eine Weile da und nahmen zum guten Schluß doch Janosch und Xena mit.

Xena war ganz ruhig auf der Fahrt, man hat nichts von ihr gehört oder gesehen. Janosch hat schwer geknottert und war offensichtlich etwas überfordert von dieser plötzlichen Wendung. Er rumorte
schon in der Transportbox, als wir ihn darin verfrachteten und hatten diese, zu seiner Beruhigung mit einem Tuch abgedeckt. Unterwegs nahmen wir dann das Tuch weg und es wurde merklich ruhiger
in der Box.
Zuhause angekommen, stellten wir die Boxen im Wohnzimmer ab und öffneten sie zum Eintritt in eine neue Heimat. Janosch entschlüpft der engen Kiste mit stolz geschwellter Brust und schmiss sich nach kurzen Blicken
direkt auf’s Sofa. Xena genau das Gegenteil. Sie schleicht mit auf dem Boden hängenden Bauch, ihre Gangart für die nächsten 3 Tage, aus der Kiste und verschwindet unter dem Sofa. Nach ca. 1-2 Stunden verkrümmelte sie sich
ins Schlafzimmer unters Bett. Wir mussten es halb auseinander nehmen, um sie da rauszuholen.

Die nächsten paar Tage vergingen